Rückblick DAGA 2024 in Hannover
Schön war es, mal wieder!
Auch in diesem Jahr hat ein Teil des TAUBERT und RUHE-Teams an der DAGA 2024 teilgenommen. Die 50. Jahrestagung für Akustik fand dieses Jahr in Hannover statt. Neben diversen, spannenden Vorträgen, dem Wiedersehen mit alten Bekannten und dem Austausch mit Berufskolleg*innen wurde die DAGA auch in diesem Jahr durch Beiträge der TAUBERT und RUHE GmbH begleitet.
Ralf König berichtete zu „Simulation der Nachhallzeit in Sporthallen“. Sporthallen werden i.d.R. nur in Teilbereichen mit schallabsorbierenden Materialien versehen, so dass es hier auch aufgrund der Parallelität der Sporthallenwände immer wieder zu der Bildung von Flatterechos kommt. Er verglich in seinem Vortrag Messergebnisse, bei denen sich eindeutig Flatterechos feststellen ließen, mit unterschiedlichen Berechnungsverfahren. Hierbei wurde der Fokus auf das Prognostizieren von Flatterechos mittels Simulationsmodellen gelegt. Die Verwendung von zwei verschiedenen Simulationsprogrammen zeigte dabei auf, das eine Annäherung möglich ist. Dennoch sind die Schwierigkeiten bzw. Fehleranfälligkeiten bei solch einer Prognose so hoch, dass die Verfahren derzeitig mit Vorsicht zu genießen sind. Hier sind noch weitere Vergleiche und Betrachtungen auch bei den Softwarehersteller*innen erforderlich, um Flatterechos planerisch zu prognostizieren und letztendlich diesen in einem weiteren Schritt gezielt entgegenzuwirken.
Der Inhalt des Beitrags kann dem Manuskript, welches auch im Tagungsband zur DAGA 2024 veröffentlicht ist, nachgelesen werden:
Simulation der Nachhallzeit in Sporthallen – Ralf König
mit Tonbeispielen „Impulsantwort gemessen (zu Abb. 8)„, „Impulsantwort simuliert CATT (zu Abb. 10)„, „Impulsantwort simuliert TREBLE (zu Abb. 11)„
Wie auch im vergangenen Jahr arbeitete das TAUBERT und RUHE-Team eine Vortragsreihe aus. Während der Fokus im letzten Jahr auf Aufzugsanlagen lag, wurde in den vergangenen Wochen und Monaten das Thema der Nachhaltigkeit in Verbindung mit der Akustik thematisiert. Die Vortragenden Philipp Kelz, Johanna Schwarzbard und Klaus Focke wurden dabei tatkräftig von Julia Jungclaus, Leonie Böhlke-Grabe und Thomas Lutsche unterstützt. Das auch in der alltäglichen Projektarbeit immer wiederkehrende Thema der Nachhaltigkeit, welches allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit ist, wurde gemeinschaftlich analysiert. Die Wichtigkeit zielorientiert und fokussiert das Thema voranzutreiben und im Bereich der Bau- und Raumakustik eine Art Vorreiterrolle zu spielen, stellte das Team vor gewisse Herausforderungen. Der Einstieg in dieses wichtige und so umfängliche Thema wurde maßgeblich durch die Fragestellungen geprägt: Welches Wissen lässt sich bei den Zuhörenden voraussetzen? Wie lässt sich in so einer kurzen Vortragszeit erklären, was „nachhaltig“ bedeutet und wie kann gleichzeitig der Fokus auf den akustischen Einfluss gelegt werden?
Der 1. Teil beschäftigte sich ausschließlich mit dem Bilden von Grundlagen, um alle Zuhörenden auf den gleichen Stand zu befördern. Hier wurden durch Philipp Kelz Begrifflichkeiten erläutert, der Gebäudesektor in Bezug auf derzeitige Ressourcenverbräuche und Abfälle eingeordnet und erste Ansätze, an welchen Stellen der Schallschutz Einfluss nimmt, aufgezeigt. Die Verbindung und gemeinschaftliche Betrachtung der soziofunktionellen Qualität des Schallschutzes mit der ökologischen Qualität ist dabei unabdingbar.
Johanna Schwarzbard zeigte im 2. Teil die derzeitigen Schwierigkeiten für Planende auf, wenn Baustoffe hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit miteinander verglichen werden sollen. Neben der Datenmenge, mit der ein einzelnes Produkt oder Baumaterial beschrieben werden kann, sind unterschiedliche Regelwerke, Betrachtungsformen und viele weitere Faktoren so komplex, dass eine Vergleichbarkeit derzeitig nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden ist.
Zur Abrundung und der finalen Einbindung des Schallschutzes in das Thema Nachhaltigkeit berichtete Klaus Focke über die Erkenntnisse von zwei unterschiedlichen Projekten und der Baukonstruktion. Hier wurden die Auswirkungen unterschiedlicher schalltechnischer Anforderungen hinsichtlich der ökologischen Qualität eines Gebäudes sowie differenzierte Bauweisen miteinander verglichen. Die Erkenntnisse dieser Vortragsreihe bieten mehr einen Ausblick für das weitere Handeln.
Der Schallschutz kann sich dem Thema Nachhaltigkeit nicht verschließen und muss seinen, auch wenn in Teilen vielleicht nur begrenzten Anteil leisten. Ressourcenschonende und langfristig nutzbare Objekte sind zu schaffen.
Die Inhalte der jeweiligen Beiträge können ebenfalls in den Manuskripten für den Tagungsband der DAGA nachgelesen werden:
Nachhaltig und ressourcenschonend planen vs. Bau- und Raumakustik?
Teil 1: Grundlagen – Philipp Kelz, Julia Jungclaus
Teil 2: Materialien / Baustoffe – Johanna Schwarzbard, Leonie Böhlke-Grabe
Teil 3: Vergleich von Konstruktionen – Klaus Focke, Thomas Lutsche