Übersicht der Veröffentlichungen
Im Folgenden werden einige Vorträge/Veröffentlichungen der TAUBERT und RUHE GmbH bzw. deren Mitarbeitenden vorgestellt und größtenteils zum Download bereitgestellt:
Nachhal(l)tig und ressourcenschonend planen vs. Bau- und Raumakustik?
Nachhal(l)tig Teil 1: Grundlagen – Philipp Kelz, Julia Jungclaus
(DAGA 2024)
Die Aufgaben von Planungsleistungen wachsen stetig mit den Ansprüchen an das Bauen. Die Ambitionen, Gebäude nachhaltiger zu planen und gestalten, sind allgemeine Ziele. Teil 1 dieser 3-teiligen Reihe bietet dabei den Einstieg in die Thematik der Nachhaltigkeit, wobei folgende Fragstellungen beleuchtet werden: Wo haben die Bestrebungen der Nachhaltigkeit ihren Ursprung? Was sind nachhaltige Gebäude? Wie werden diese bewertet bzw. zertifiziert? Was bedeutet das alles für die Bau- und Raumakustik? Und wie können wir einen Beitrag leisten?
Nachhal(l)tig Teil 2: Materialien / Baustoffe – Johanna Schwarzbard, Leonie Böhlke-Grabe
(DAGA 2024)
Teil 2 dieser 3-teiligen Reihe thematisiert die Nachhaltigkeitspotenziale von beispielhaften bau- und raumakustisch relevanten Baustoffen und Materialien. Im Planungsprozess findet die Zertifizierung häufig über Auditoren statt, welche eine Zuarbeit bzgl. der Produktvorschläge unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit fordern. Dazu muss bekannt sein, welche Zertifikate es gibt und was diese bzgl. der Nachhaltigkeit über die Baustoffe aussagen. Diese enthalten neben den Kennwerten für die Rohstoffe unter anderem außerdem Kennwerte für das Bau-, Nutzungs- sowie Entsorgungsstadium.Es werden Materialtypen vorgestellt und miteinander verglichen. Die spezifischen akustischen Eigenschaften, wie z. B. Schallabsorptionsgrad und dynamische Steifigkeit, von herkömmlichen und „alternativen“ Materialien werden aufgezeigt.
Nachhal(l)tig Teil 3: Konstruktionen – Beispiele – Klaus Focke, Thomas Lutsche
(DAGA 2024)
Teil 3 der 3-teiligen Reihe vergleicht aufbauend auf den in Teil 2 vorgestellten Materialien exemplarische Bauteilkonstruktionen bzw. unterschiedliche Bauweisen hinsichtlich der Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der bauakustischen Qualität. Für den Vergleich werden ein Mehrfamilienwohnhaus und eine Reihenhauszeile herangezogen. Es wird nach jeweils zwei Schallschutzstufen der DEGA-Empfehlung BR 103 differenziert. Darüber hinaus wird zwischen zwei Bauweisen unterschieden. Es wird eine Massivbauweise aus Stahlbeton und Mauerwerk sowie Holzkonstruktionen untersucht. Für die Varianten wird eine Öko-Bilanzierung durchgeführt. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet.
Schallschutz bei Aufzugsanlagen
Schallschutz bei Aufzugsanlagen – Teil 1: Messergebnisse – Volker Schmidt, Klaus Focke
(DAGA 2023)
Zur Abnahme oder im Beschwerdefall ist eine Messung der Geräusche eines Aufzugs üblich. Dabei liefert die Messung nach DIN EN ISO 10052 in Verbindung mit DIN 4109-4 gerade so viel Informationen, dass eine Beurteilung im schutzbedürftigen Raum mit Anforderungswerten möglich ist, da i. A. die Geräuschentwicklung der Aufzugsanlage als „Black Box“ auf einen kennzeichnenden Wert reduziert wird. Ein Messwert für das komplexe System Aufzug mit seiner Vielzahl von unterschiedlichen Körperschallquellen ist für eine detaillierte Planung/Beratung nicht ausreichend. In DIN 8989 wurden Hinweise über zusätzliche Informationen, die bei Messungen ermittelt werden sollten, aufgenommen. Die Aufschlüsselung der Messungen wird anhand von Beispielen gezeigt, damit für eine sachgerechte Planung oder Fehlerbehebung, differenzierter vorgegangen werden kann. Neben Messergebnissen im Empfangsraum werden auch Messungen zu den sonstigen Schalldruckpegeln von Aufzugsanlagen gemäß DIN 8989 gezeigt.
Schallschutz bei Aufzugsanlagen – Teil 2: Rechnerische Ansätze – Klaus Focke, Volker Schmidt
(DAGA 2023)
In DIN 8989 werden für die Minderung der Körperschallübertragung Anforderungen an die flächenbezogenen Massen des Baukörpers sowie an maximale Körperschallpegel gestellt, um einen Schalldruckpegel von ≤ 30 dB(A) einzuhalten. Parallel zur Bearbeitung von DIN 8989 wurde ein bürointernes Verfahren aufgrund des Zusammenhangs zwischen Schnellepegeln, Schalldämm-Maß und abgestrahlter Schallleistung entwickelt. Damit wurden die in DIN 8989 enthaltenen Vorschläge für die flächenbezogenen Massen nachvollzogen. Das Verfahren hilft aber auch, um bei der Planung systematischer vorgehen zu können. Beispielberechnungen zeigen die Auswirkungen von Körperschallabstrahlungen auf die Kennwerte LAF,max,n und LAF,max,nT in unterschiedlich großen Räumen. Weitere Ergebnisse für die Situation eines direkt angrenzenden Raumes bewerten den Einfluss der jeweiligen flankierenden Bauteile und der Schachtwand auf den Schalldruckpegel. Anhand dieses Verfahrens kann auch von messtechnisch ermittelten Luftschallpegeln (s. Teil 1) auf die eingeleitete Körperschallenergie geschlossen werden. Die Ergebnisse für unterschiedliche Körperschallereignisse bei einer Aufzugsfahrt werden mit den Vorgaben in DIN 8989 verglichen.
DIN 8989 bietet Orientierungshilfen für die schalltechnische Planung von Aufzügen im Gebäude. Insbesondere für die bauakustische Planung ist die enthaltene Dimensionierung von Schachtwänden von Interesse. In der Norm werden schutzbedürftige Räume von Wohngebäuden mit der Anforderung an den Mindestschallschutz von LAF,max,n ≤ 30 dB(A) bis zu einen Raumvolumen von 125 m³ in drei Größenordnungen klassifiziert. Für das Vorgehen bei Räumen mit einem Volumen von über 125 m³ werden keine Angaben gemacht oder Hinweise gegeben. Ebenso werden weder Vorgehensweisen für die Planung von Wohnungen mit Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz in Zusammenhang mit dem Kennwert LAF,max,n, noch für Unterrichts- und Arbeitsräume mit der Anforderung von LAF,max,n ≤ 35 dB(A) beschrieben. Es werden Beispielsituationen gezeigt, bei denen aufgrund der Erfahrung aus Messergebnissen (s. auch Teil 1 und 2) von den Vorgaben in DIN 8989 abgewichen werden kann, weil sie schalltechnisch unkritischer sind, bzw. weil für die zu planenden Situationen in DIN 8989 keine eindeutige Vorgehensweise definiert ist.
Was ist komplexer? Der Aufzug oder die Normen? – Volker Schmidt, Johanna Schwarzbard und Klaus Focke
(Deutschen Ingenieurblatt, Ausgabe 3/2024)
In dem Artikel geht es um den Schallschutz bei Aufzugsanlagen unter Berücksichtigung von DIN 4109 und DIN 8989: Insbesondere in Wohngebäuden werden aus Gründen der Barrierefreiheit Aufzugsanlagen eingebaut oder nachgerüstet. Da sie praktisch nie isoliert vor dem Gebäude stehen, ergibt sich im Sinne von DIN 4109 eine gebäudetechnische Anlage als Schallquelle im Gebäude, die zu Störungen führen kann. Allerdings ist sie eine sehr spezielle Geräuschquelle: sie ist großflächig im Gebäude angeordnet und sehr variantenreich. Damit ergibt sich eine schalltechnisch komplexe Situation. Dazu kommen unterschiedlichste Angrenzungen, für die es in der Norm DIN 8989 Kennwerte und Vorgaben gibt, die die Planung unnötig erschweren. Der Beitrag soll zeigen, was relevant ist und wie mit Musterlösungen der Norm umgegangen werden kann.
Simulation der Nachhallzeit in Sporthallen – Ralf König
(DAGA 2024)
In Sporthallen wird häufig eine deutlich längere Nachhallzeit gemessen, als es die Berechnung nach der Sabine’schen Nachhalltheorie erwarten ließe. Ursache ist oftmals eine nicht gleichmäßige Verteilung von Absorptionsflächen und somit ein nicht diffuses Schallfeld. Im Extremfall treten zwischen den Wänden hörbare Flatterechos auf. In dem Beitrag werden Messergebnisse zur Nachhallzeit aus zwei Sporthallen mit statistischen Nachhallprognosen und Simulationsprognosen mittels geometrischer Raumakustik verglichen. Abweichungen zwischen gemessenen und simulierten Nachhallzeiten werden diskutiert und mögliche Ursachen erörtert.
Tonbeipspiele: „Impulsantwort gemessen (zu Abb. 8)„, „Impulsantwort simuliert CATT (zu Abb. 10)„, „Impulsantwort simuliert TREBLE (zu Abb. 11)„
Trittschalldämmung von Dachterrassen – Jan Arthur Fischer, Klaus Focke
(DAGA 2022)
Durch den Ausbau von Dachgeschossen und eine vermehrte Bauweise von Flachdächern, Staffelgeschossen und Loggien ergeben sich Dachaufbauten mit genutzten Flächen und Angrenzungen nach unten an schutzbedürftige Räume. Die Trittschalldämmung dieser Flächen wird durch den bewerteten Norm-Trittschallpegel beschrieben. In den aktuellen Normen werden für Mehrfamilienhäuser Anforderungen an den bewerteten Norm-Trittschallpegel von Dachterrassen gestellt, ohne dass jedoch ein Berechnungsverfahren vorliegt. Die Aufbauten auf Dachterrassen unterscheiden sich von Aufbauten mit schwimmenden Estrichen auf Geschossdecken. Nach Messungen in ausgeführten Objekten mit Stahlbetondecken sowie Prüfstandsmessungen wurde ein Prognosemodell entwickelt.